Berlin im Sommer: Komm ma ruff!

Pack die Badehose ein, etwas Entdeckergeist und Kleingeld dazu – und ab nach Berlin. Deutschlands Metropole zeigt sich im Sommer von ihrer charmantesten Seite. Echt knorke, was da abgeht.

Man könnte fast denken, die Berliner Wohnungen stünden während des Sommers alle leer. Der immense Trubel in den Straßen, Gastgärten und Cafés mutet fast südländisch an – ist aber trotzdem anders. Mitreißend in jedem Fall, und sehenswert. Das Argument „Aber im Sommer ist es doch viel zu heiß für einen Städtetrip – da mach ich doch lieber Badeurlaub“ gilt nicht. Deutschlands Hauptstadt ist ein Paradies für Wasserratten. Ohne Schmäh.

Stadt, Strand, Fluss

Sieben Prozent von Berlins Fläche sind nass. Die Spree windet sich 46 Kilometer lang durch die Stadt. In den Strandbars und Wasserlounges an den Ufern der Flüsse warten Liegestühle auf Chillwillige und kühle Cocktails aufs Ausgeschlürftwerden. Sightseeing geht auch ganz entspannt vom Wasser aus – auf dem Ausflugsschiff, vorbei am Präsidentenschloss, dem Kanzleramt, dem Brecht-
Ensemble, dem deutschen Theater. Viel Wasser bedeutet auch viele Brücken: Rund 1.700 davon gibt es in Berlin, einige davon lernt man bei einer romantischen „Brückenfahrt“ kennen. Wem das alles zu wenig abenteuerlich ist, der geht eben auf Segeltörn, etwa am Wannsee. Oder man holt sich, etwas außerhalb des Stadtkerns, das kindliche Sommerurlaubsfeeling mit Strandtuch und Kühltasche am Seeufer zurück. Am Grunewaldsee oder Schlachtensee, wo die Zeit komplett stehen geblieben zu sein scheint.

 

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Im outdoor-affinen Berlin spielt sich im Sommer alles draußen ab: plaudern, feiern, Spaß haben in bekannten Stadtteilen wie Prenzlauer Berg (li.) oder mit Panoramablick vom Hausdach (re.) (Foto: iStock/Holger Mette / iStock/lechatnoir)

 

Auf dem Drahtesel

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Auch monumentale Kunst findet man in Berlins Wasserwelt: Seit 1999 schmücken die „Molecule Men” die Spree nahe der Oberbaumbrücke – und halten Wind und Wetter stand. (Foto: iStock/lechatnoir)

„Back to the roots“ ist ein Motto, das man auch in Sachen Mobilität leben kann. Mit dem Fahrrad erkundet, entschleunigt sich die pulsierende Hauptstadt auf angenehme Art und Weise. Das Auge nimmt mehr Eindrücke auf, Details wie Geräusche oder Gerüche werden intensiver wahrgenommen. So kann es passieren, dass einen der wilde Duftmix der Streetfood-Markets schon einmal zum Boxenstopp zwingt, man im Künstlerviertel die verzierten Hausmauern bestaunen­ muss oder man sein Fahrrad abstellt, um bei einem der Sommerfestivals mitzutanzen – wo man dann schließlich hängen bleibt. Kann passieren. Aber keine Sorge – wer’s organisierter mag, besorgt sich eine Karte mit Tourenplan, etwa durch Berlins Kieze oder bucht gleich eine geführte Tour.
Tja, berlinophil zu werden, ist nicht schwer – und dabei spielt es gar keine Rolle, ob man nun Sightseer, Gourmet, Kunstfreund, Abenteurer oder Familienbande ist. Die Vielfalt der deutschen Hauptstadt kennt auch keine Altersbeschränkung, weder nach unten noch nach oben. Bad News: Berlin-Trips haben einen Nachteil. Es gibt so vieles zu entdecken, dass man am liebsten alles auf einmal machen möchte – die Zeit dafür reicht aber meist nicht aus. Good News: Berlin ist nicht aus der Welt, die Flugverbindungen aus Österreich sind top. Wiederkommen ist also Ehrensache – dit is jebongt!

ANJA FUCHS

Berlin-Infos

www.visitberlin.de
www.berlin.de/tourismus

 

Beitragsbild: (c) iStock/Holger Mette