Bestsellerautor Lars Amend weiß: Das Glück ist doch kein Vogerl

Lars Amend | Foto: Melanie Koravitsch

 

Wie geht denn eigentlich Immer-Glücklichsein? Lars Amend spricht im Interview über Träume, Paulo Coelho und das Scheitern.

 

Alltags-Glück

Geht es nach dem deutschen Bestsellerautor Lars Amend, ist Glück keine Frage des Zufalls, sondern eine aktive Entscheidung und Lebenseinstellung. Wir alle können jeden Tag glücklich sein, wenn wir es nur wollen. Wie das geht? „Das ist sehr individuell. Man könnte zum Beispiel damit anfangen, dankbar zu sein für all die Probleme, die man nicht hat.“ Amend hat sich selbst vor langer Zeit fürs Glücklichsein entschieden, ist Lifecoach, Wünsche-Erfüller und Bestsellerautor. „Das heißt nicht, dass ich jeden Tag wie ein Flummi grinsend durch die Gegend hüpfe. Darum geht es nicht. Das wäre gekünstelt und unecht. Glück bedeutet auch, Situationen so anzunehmen, wie sie sind, nicht in die Bewertung zu gehen und sein inneres Glücksgefühl nicht davon abhängig zu machen.“

Die Macht der Träume

Glück, das hat Amend. Sein Debüt „Bushido“ zählt bis heute zu den meistverkauften Musikerbiografien Deutschlands, es folgen acht weitere Bücher. In „Dieses bescheuerte Herz“ beschreibt Amend seine Erlebnisse mit Daniel, einem herzkranken 15-jährigen Jungen. Daniel weiß, dass er nicht mehr lange zu leben, aber noch viele Wünsche hat. Amend beschließt kurzerhand, Daniels Wünsche-Erfüller zu werden. Das Buch wird mit Elyas M’Barek in der Hauptrolle verfilmt und kommt Anfang 2018 ins Kino – zwei Millionen Menschen sehen den Film.

Überhaupt scheint 2018 Amends Jahr zu sein: Sein aktuelles Buch „Why not?“ ist ein Nummer-eins-Bestseller und der Podcast „Glücksritter“, in dem er mit Moderator Daniel Aminati über die wirklich wichtigen Dinge im Leben spricht, führt die iTunes-Wertung an. Lars Amend lebt seinen Traum. Und daran hat Paulo Coelho einen nicht unerheblichen Anteil. Die Begegnung mit dem Autor des Weltbestsellers „Der Alchemist“ beschreibt Amend als Wendepunkt in seinem Leben: „Von Paulo Coelho habe ich gelernt, was es bedeutet, an seinen Traum zu glauben, auch wenn es sonst niemand tut. Er hat mir erzählt, dass niemand sein Buch „Der Alchemist“ veröffentlichen wollte“, erinnert sich Amend. „Als er nach sehr vielen Versuchen dann doch einen kleinen Verlag fand, verkaufte er im ersten Jahr gerade mal 150 Bücher. Der Verleger stampfte das Buch ein und Paulo machte alleine weiter. Auf eigene Faust, ohne Unterstützung, weil er so sehr daran glaubte.

„Fehler und Rückschläge sind die Sprungbretter zu neuen Ideen.
Deswegen take it easy, atme tief durch und mach dich wieder an die Arbeit.“
Lars Amend, Bestsellerautor, Lifecoach, Game Changer
Lars Amend | Foto: Melanie Koravitsch

Lifecoach Lars Amend setzt alles daran, dass wir nicht nur überleben, sondern leben: „Eines muss dir bewusst sein: Wenn du nichts änderst, wird genau so der Rest deines Lebens aussehen. Und zwar an jedem verdammten Tag.” Foto: Melanie Koravitsch

Heute ist ,Der Alchemist‘ mit weit über 100 Millionen verkauften Exemplaren eines der meistgelesenen Bücher aller Zeiten. Diese Geschichte hat tatsächlich mein Leben verändert. Seit jenem Abend in Genf lautet mein persönliches Mantra: Aufgeben ist keine Option!“

„Brainfucker“ und das Scheitern

Klingt alles plausibel, wäre da nicht diese böse innere Stimme – Amend nennt sie „Brainfucker“ –, die permanent versucht, uns runterzuziehen. Wie also damit umgehen? „Eine schöne Übung ist es, diese Gedanken wie kleine, ungezogene Kinder zu behandeln. Das ist total skurril und macht sogar Spaß. Ich stelle der Stimme dann immer eine Gegenfrage: ,Welche Beweise hast du eigentlich, dass ich das nicht schaffen werde?‘ Der ,Brainfucker‘ ist dann ziemlich schnell ruhig.“ Und wenn’s mal wirklich so gar nicht läuft? „Zu scheitern ist nicht schlimm, das gehört schlichtweg dazu. Es ist ein Teil des Prozesses und somit unumgänglich. Paulo Coelho, Oprah Winfrey, Cristiano Ronaldo, frag, wen du willst, jede Person, die in ihrem Gebiet erfolgreich ist, wird dir genau das erklären“, beruhigt Amend, der selbst stetig an seinem Ziel arbeitet, auf seinem Weg Liebe und glückliche Menschen zu hinterlassen. „Ich will am Ende dieser Reise sagen können: Mein Leben hat etwas bewirkt.“

Buchtipp
Why Not? Inspirationen für ein Leben ohne Wenn und Aber
von Lars Amend
GU Verlag
ISBN: 978-3833861703
www.lars-a x mend.de

Beitragfoto Melanie Koravitsch
ELISABTH KRANABETTER