Ein Sommer in der Steiermark

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? Wer seinen Sommer in der grünen Mark verbringt, hat maximal ein Problem: die Qual der Wahl.

Welcher Sommertyp sind Sie? Der aktive Outdoor­fan, der jede freie Minute draußen verbringt und ständig auf der Suche nach Action ist – sei es am Bike, beim Schwimmen oder stets mit dem Erklimmen eines Gipfels beschäftigt?

Oder eher der Genießer, der die Seele am liebsten beim Sonnenbaden am See mit spannender Lektüre baumeln und den Abend im lauschigen Gastgarten mit Freunden, einem Gläschen Wein und leckeren Schmankerl ausklingen lässt? Egal, zu welchem Typ Sie sich zählen – die gute Nachricht lautet: Die Steiermark hat alles, was Sie für einen gelungenen Sommer brauchen.

 

Foto: Parktherme Bad Radkersburg/Harald Eisenberger

Fangen wir ganz unten im Süden an: Bad Radkersburg. Radeln, Weinwandern, Flanieren in der historischen Altstadt Radkersburgs mit ihren romantischen Renaissance-Bauten, eine Runde am 27-Loch-Golfplatz in Klöch, Entspannen in der stylishen Parktherme Bad Radkersburg mit ihrer riesigen Saunawelt . . . Und selbstverständlich jede Menge kulinarische Highlights made in Styria. Die Region ist bekannt für mildes Klima und viele Sonnenstunden, deshalb gedeihen hier auch nicht nur die Weintrauben – etwa für den Klöcher Traminer – so gut:

Foto: Harald Eisenberger/TV Kloech

Wussten Sie etwa, dass Halbenrain die größte Käferbohnenanbau-Gemeinde ist? Als Genuss-Perle des Bezirks Radkersburg gilt übrigens die Marktgemeinde Klöch: Einst von lebensfrohen Rittern bewohnt, fanden dort schon anno dazumal weinlastige Kulinarik-Happenings statt.

Heutzutage wird einmal im Jahr das traditionelle Pressfest in Klöch gefeiert (heuer am 16. September), bei dem die Winzer die reifen Trauben in Holzbutten zum Festplatz transportieren, um sie dort zu treten – Ehren­gäste und Besucher dürfen helfen.

 

Brettljause 2.0

Fans des steirischen Südens sollten eines unbedingt einplanen: genug Zeit. Denn die steirische Weinstraße ist lang, und wer sich nicht durch möglichst viele Buschenschänken und Weingüter kostet, ist selbst schuld. Speis und Trank ganz relaxed im Gras genießen kann man bei einem Weingarten-Picknick, das zahlreiche Betriebe in Leutschach, Ratsch oder Berghausen anbieten. Dass Klassiker wie Sulz & Co. auch vegetarisch oder gar vegan hervorragend schmecken, beweisen die „Gmias di“-Betriebe der Südsteiermark. Brettljause 2.0 sozusagen – es geht also nicht immer um die Wurst!

Das merkt man übrigens auch im (Süd-)Osten der Steiermark, Heimat der Apfelstraße. Was diese Region im Sommer alles zu bieten hat, wird auf Seite 50 verraten. Weiter geht’s in Richtung Schilcherland. Die Region zählt zu Österreichs kleinsten Weinbaugebieten, da dem Schilcheranbau nur eine Fläche von rund 460 Hektar vorbehalten ist, kultiviert von rund 400 Weinbauern.

 

Foto: Harald Eisenberger

 

Der aus der autochthonen Rebsorte „Blauer Wildbacher“ gewonnene, fruchtige Schilcher erfreut sich vor allem in Form von Schilchersekt großer Beliebtheit. Als sommerlicher Aperitiv sehr zu empfehlen!

Tipp für Verliebte: ein romantisches Wochenende in den Mauern des Burghotels Deutschlandsberg.

 

Kulturmetropole

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Graz gilt seit jeher als sommerlicher Kultur-Hotspot der grünen Mark. Kein Wunder, denn an Programm fehlt es der Hauptstadt nicht! Die Styriarte etwa bietet heuer bis 23. Juli insgesamt rund 40 Veranstaltungen rund ums Thema „Tanz des Lebens“.

Abwechslungsreiches Programm gibt es auch rund um Messe und Congress Graz: Bis 10. September läuft die Ausstellung „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“, Startschuss für die allseits bekannte und beliebte Grazer Herbstmesse fällt am 28. September. Sommerkonzerte im Messegelände gibt,s von den Seern (30. Juni), von Andrea Bocelli (8. Juli), von Philipp Poisel (13. Juli) und von Volbeat am 1. September.

 

Verbotenes Grün und rasanter Ring

Foto: steiermark_tourismus_ikarus.cc

Dass es in der Hochsteiermark hoch hinausgeht, verrät schon der Name. Wanderer und Kletterer kommen hier ebenso auf ihre
Kosten wie Mountainbiker und Motorradfahrer. Pilgerer finden rund um den Wallfahrtsort Mariazell unter anderem den bekannten „Mariazellerweg 06“ mit zwei Routen. Und wenn man in der Hochsteiermark ist, muss man einen Ort auch unbedingt besuchen – nämlich den Grünen See. Nicht umsonst wurde der Schmelzwassersee mit seiner unglaublichen Farbe bereits einmal zum schönsten Platz Österreichs gekürt.
Weiter geht die Reise in die Region Murtal-Murau. Auch hier können sich rastlose­­
Sportler – vom Biker bis zum Bergsteiger – ordentlich auspowern. Zusätzlich bietet das Aichfeld ein österreichweit einzigartiges Highlight, das die Herzen von PS-Fans höherschlagen lässt: den Red-Bull-Ring. Hier kann man nicht nur bei Events wie dem Formel-1-Grand-Prix (heuer vom 7. bis 9. Juli) live mitfiebern, sondern den Ring auch selbst hinter dem Steuer eines Boliden oder Bikes bezwingen. Wem das zu rasant ist, der kann auf ruhigere – aber deshalb nicht weniger herausfordernde – Sportarten zurückgreifen.

Die 18-Loch-Golfanlage der Region Murau-Kreischberg liegt nahe der City, bietet großzügige Grüns und sorgt mit stylishen Holzdesign-Elementen für optische Abwechslung.

Hi, Planai!

Nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern auch im Sommer steht das Ennstal ganz im Zeichen des Sports. Auf der Planai, wo sich die Skistars im Winter auf den Pisten matchen, geht’s im Sommer ebenso action­reich zu: Mountainbike-Freaks finden im Bike­park alles, was das Herz begehrt. Los geht’s auf 1830 Metern, als Aufstiegshilfe dient die Planai-Seilbahn.

Die rasante Downhill-Strecke der Planai ist unter Adre-nalinjunkies weltbekannt! Aber keine Sorge – neben der Profi-Downhill-Abfahrt warten noch weitere Trails für jede Könnensstufe, vom Rookie bis zum Könner, inklusive Speed-
messung.

Wenn man kein Bike dabeihat und spontan fahren gehen möchte, gibt,s im ­Alpreif Bikecenter Equipment für jeden Anspruch und Tipps zu den Strecken.

Foto: Riesneralm

Auch einen Flightpark für Paragleiter findet man auf der Planai. Gestartet werden kann bei der Mittel- bzw. Bergstation und, für Experten und bei idealen Bedingungen, am Dachsteingletscher. Wem das an Action nicht reicht, der kann sich noch beim Mountain-Gokart oder auf der E-Kart-Strecke im WM-Park Planai austoben. Spätestens danach wird es aber Zeit für eine Stärkung – und die holt man sich am besten in einer der urigen Hütten vor Ort, bei Brettljause, Ennstaler Steirerkas und Radler.
Auch in Sachen Wandern hat die Region Schladming-Dachstein viel zu bieten, darunter eindrucksvolle Weitwanderwege wie den „Dachstein-Rundwanderweg über acht Etappen“, den „Schladminger Tauern Höhenweg 702“ oder die Tour „Vom Gletscher zum Wein“, die vom ewigen Eis am Dachstein bis ins Weinland im Südosten der Steiermark führt.

Barfuss und Nervenkitzel

Wandern kann man allerdings auch anders – nämlich ohne Schuhe. Die Riesneralm bietet mit dem 1. europäischen Gipfel-Barfuß-Weg ein völlig neues Wandererlebnis. Der Weg führt vom „HochSEEsitz“ in flachen Serpentinen mit 19 Stationen direkt zum Gipfel des Riesner Krispen und ist für jeden geeignet, von Kids bis hin zu Senioren.

Im Tal der Riesneralm findet man noch etwas Einzigartiges: den 1. österreichischen Moto-Bike-Ring. Adrenalinjunkies können sich dort auf elektrisch betriebenen E-Bikes über Stock und Stein kämpfen oder sich mit Moto-Bike-Geschossen am Ring in Donnersbachwald matchen.

Zur Abkühlung danach wartet das Schwimmbad am Gipfel der Riesneralm auf 1900 Metern. Das in den 30er-Jahren erbaute Bad ist optisch noch traditionell gehalten, birgt aber Technik auf höchstem Standard. Nicht einmal der Wind kann stören, denn das Schwimmbad ist auf drei Seiten verglast.

Wie könnte man besser entspannen als mit einem 360-Grad-Panoramablick auf die umliegende Bergwelt, deren Gipfel sich im Wasser spiegeln?

Echt se(h)enswert

Apropos Wasser: Fans des kühlen Nasses sollten dem Ausseerland im Sommer einen Besuch abstatten.

Die wunderschönen Seenlandschaften des Salzkammergutes kann man je nach Laune ganz relaxed bei einer Schiffstour, etwa an an Bord der „Altaussee“ – Österreichs erstes Solarschiff – genießen, oder aktiv, beim Tauchen im Grundlsee, beim Surfen, Segeln oder Stand-up-Paddeln.

Foto: Gery Wolf

Das bekannteste Event der Region und Saisonhöhepunkt jedes Sommers ist der Altausseer Kiritag, der stets am ersten September-Wochenende stattfindet – heuer vom 2. bis 4. September.

Schon seit 57 Jahren wird in Altaussee im traditionellsten Bierzelt Österreichs gefeiert – bei Grillhendl, Bratwürstl und, wie der Name schon sagt, Bier. Nicht umsonst folgt dem Kirtag-Wochenende der „Kirimontag“, der im Ausseerland als zusätzlicher Feiertag gilt.

 

Beitragsbild: Steiermark Tourismus / Ikarus.cc