Haben sie Graz schon bei nacht gesehen?

Die Bühnen Graz inszenieren ihr „Klanglicht“ heuer besonders facettenreich – und erstmals an zwei Abenden.

 

An die 10.000 Menschen waren im vergangenen Jahr gekommen, um Fassaden in neuem Licht zu erleben, fragile leuchtende Figuren bei ihrem Weg durch die Stadt zu begleiten, Musik im öffentlichen Raum zu erleben, wo sonst der Trubel des Alltags die einzige Geräuschkulisse ist.

 

Foto: Luisa Taylor

 

Heuer wird „Klanglicht“ um eine weitere Dimension größer, bunter, vielfältiger und internationaler. An mehreren Standorten im Zentrum, nämlich dem Schauspielhaus, der Oper, dem Next Liberty, dem Dom im Berg und dem Stadtpark, kann das Publikum bei freiem Eintritt staunen, flanieren – und zwischendurch die Sinne zur Ruhe kommen lassen.

Interessant sind dabei nicht nur diese fixen Punkte, sondern immer wieder auch die Passagen dazwischen. Vieles gerät an diesen beiden Abenden in Bewegung. So manches ändert nicht nur überraschend die Position, sondern verändert damit auch die Perspektive der Betrachterin und des Zusehers.

Foto: Matevz Paternoster

 

Für spektakuläre und berührende Momente sorgen in Summe neun künstlerische Projekte: darunter meterhohe Skulpturen aus Licht der US-amerikanischen Künstlerin Janet Echelman, die bauschende, fließende Installationen in Gebäudegröße kreiert, ein Teppich aus Farben, der auf dem Opernring ausgerollt wird, Projektionen und Videoinstallationen der Projektionskünstler, Raumgestalter und Experimentalfilmer OchoReSotto, Textcollagen des Theatermusikers und Sounddesigners Matthias Grübel, Musik des von Daniel Riegler im Rahmen des ersten Festivals der Jazzwerkstatt Wien gegründeten Studios Dan sowie des steirischen Schlagwerkers Raphael Meinhart, Landschaften aus Texturen, die von David Reumüller durch Verhüllungen und Bedeckung inszeniert werden, und faszinierende Wesen, die sich in die Lüfte erheben. Wer das Glück hatte, die ersten beiden Auflagen von „Klanglicht“ in Graz erleben zu können, wird sich die Abende des 29. und 30. April schon jetzt freihalten.

OchoReSotto – Volker Paul Sernetz, Lia Rädler und Stefan Sobotka-Grünewald – sind Projektionskünstler, Raumgestalter, Experimentalfilmer mit Homebase in Graz.
 Ihre Projektionen, Musikvideos und Installationen reichen von Berlin, Triest bis nach Japan. OchoReSotto sind darauf spezialisiert, analoge und digitale Medien für ihre Großprojektionen, Filme und Installationen zu kombinieren und als Gesamtkunstwerk darzustellen.  Im Zentrum des diesjährigen Programms „Arkestra of Light“ steht das BLEIBEN. Bewegungen und Elemente werden kaskadenartig dargestellt und hinterlassen ein visuelles Echo.

Foto: Alexander Danner

Es wird die vorhandene Dimension aufgenommen und in unbestimmte Ausmaße erweitert. Die Projektion wird komplettiert mit einer Komposition von Daniel Riegler und tänzerischen Beiträgen von Mitgliedern des Ballettensembles der Oper Graz.

In den Pausen zwischen den Performances öffnet die Oper ihre Türen für die Besucher. Vom Licht geleitet gelangen die Zuschauer vom Kaiser -Josef-Platz ins Innere des Opernhauses und haben so Gelegenheit, einmal die Perspektive des Opernsängers/der Opernsängerin einzunehmen. Das Äußere und das Innere des Opernhauses verschmelzen gewissermaßen zu einem Licht- und Klangraum.

Standort: Kaiser-Josef-Platz
www.ochoresotto.com, www. studiodan.at

 

Die Arbeiten des steirischen Künstlers David Reumüller entstehen im Spannungsfeld von Wandprojektion und Malerei. Im Rahmen von „Klanglicht“ wird die Projektion, die ihm ansonsten als gebeamte Schablone dient, zum eigentlichen Kunstwerk. Der neue Blickwinkel auf sein Schaffen gefällt ihm: „Mein Genre ist eigentlich die Wandmalerei. Dass ich nun mit Lichtprojektionen arbeite, ist für mich eine interessante Erfahrung, umso mehr als ich so erfahrene Lichtkünstler wie OchoReSotto an der Seite habe.“ Der Schlagwerker Raphael Meinhart wird für den akustischen Part verantwortlich zeichnen und für ein Hörerlebnis im Dom im Berg sorgen.

Standort: Dom im Berg.
david.reumueller.com
www.raphaelmeinhart.com

 

 

Klanglicht 2017

Foto: David Reimüller

Am 29. und 30. April 2017 in Graz,
ab 20.30 bis ca. 23 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Für Besucher aus Wien passt Flixbus an den Veranstaltungstagen seinen Fahrplan an die Dauer der Veranstaltung an
Für Besucher aus der Steiermark werden Shuttlebusse eingerichtet, die zahlreiche Bezirkshauptstädte mit Graz verbinden.
Die Grazer Hotels Daniel und Weitzer bieten Gästen eine 10%ige Ermäßigung mit dem Rabattcode „Klanglicht17”.
Share the Light:
#klanglicht auf Instagram
und Facebook
www.klanglicht at

 

CLAUDIA PILLER-KORNHERR


Beitragsbild: Oliver Wolf