Tage der Stille

Das Leben mit der klösterlichen Gemeinschaft ist eine alte Form der Einkehr und Orientierung. Eingebettet in den Tagesrhythmus der Ordensfrauen, Mönche oder Chorherren entdecken Besucher die Kraft, die in einem Kloster ruht.

„Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus“, hat der heilige Benedict von Nursia, Begründer des abendländischen Mönchtums, in seinen „Regula Benedicti“ niedergeschrieben. Österreichische Klöster haben eine lange Tradition und reiche Erfahrung in der Beherbergung von Gästen. Religiosität ist jedoch nicht zwangsläufig Voraussetzung, um in den Klosteralltag hineinzuschnuppern. Oft geht es darum, Ruhe und Stille in einer hektischen Zeit zu erfahren.

Und vielleicht Lebensfragen, die im Alltag keinen Platz finden, zu überdenken. Um sich beruflich und seelisch nicht im Kreis zu drehen, kann eine Auszeit helfen, die Perspektive zu ändern und den Weg zur eigenen Mitte wiederzufinden.

Die VIA-Redaktion hat sich umgesehen und drei besondere Orte der Stille ausgewählt.

Stift St. Lambrecht

Umgeben von Wiesen, Wäldern und Bergen liegt das Benediktinerstift St. Lambrecht mitten im steirischen Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Besonderheit: Das Stift organisiert die „Schule des Daseins“ mit einem umfassenden Seminarprogramm.

Das Seminarangebot im Stift St. Lambrecht reicht von Fastenwochen über Malkurse bis zu Atem- und Meditationskursen. Führungskräfte können bei Exerzitien wieder zu ihrer Mitte finden, Seminare wie „Update – bin ich noch auf Kurs?“ oder „Wenn Stille schreit“ sollen von Reizfaktoren des Alltags befreien.

Die Seminarteilnehmer erleben die Ruhe der klösterlichen Gemeinschaft und es bleibt genügend Raum für Meditation, Schweigen und Gebete.

Stift Rein

Seit 1129 beten und arbeiten Mönche im Stift Rein. Von der Familie des Stifters, des Markgrafen Leopold aus Steyr, erhielt die Steiermark ihren Namen. Das Stift öffnet seine Pforten ausschließlich für männliche Gäste. Die meisten sind beim Frühchor um 6 Uhr dabei, feiern dann die Heilige Messe mit dem Konvent, frühstücken mit den Mönchen und verbringen den Vormittag nach ihrer Wahl.

Das Mittagsgebet und der Mittagstisch mit den Mönchen sowie auch die Vesper und Komplet sind weitere Fixpunkte im Tagesablauf. Das Essen ist einfach und wird mit den Mönchen im Refektorium eingenommen. Die Zeit dazwischen kann für eine Wanderung durch den Stiftswald, die Besichtigung von Ausstellungen im Kloster oder für einen Kurzbesuch im nahen Graz genutzt werden. Auch ein Gespräch mit einem Pater wird oft gesucht.

Die schönen Zimmer und die Atmosphäre des weltältesten Zisterzienserklosters helfen dem Gast, zur Ruhe zu kommen.

Der Besuch im Kloster macht mit einer anderen Dimension des Lebens bekannt. Der Alltag im Orden kann helfen, in schwierigen Lebensphasen die eigenen Gedanken zu ordnen.

Kloster Wernberg bei Villach

Das Schloss Wernberg dient den Mariannhiller Missionsschwestern vom Kostbaren Blut seit 1935 als Kloster, Bildungs- und Gästehaus. Das Renaissanceschloss ist ein Ort, an dem man seine persönliche Spiritualität zu entdecken und vertiefen kann.

Im Restaurant des Klosters genießen die Gäste auf Zeit die gesunde Klosterküche mit Fleisch und Eiern aus der eigenen Landwirtschaft, Gemüse und Kräuter aus dem Klostergarten und selbstgebackenes Klosterbrot von Sr. Katharina. Mithilfe ausgebildeter Psychologinnen kann geistliche Begleitung in Anspruch genommen werden.

Auch Meditation, Bibelrunden, Exerzitien und Fastenkurse werden angeboten.

 

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Heilsame Gespräche: Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen, tut es gut, wenn jemand zuhört. Foto: Marienschwestern von Karmel

 

Klöster

Benediktinerstift
St. Lambrecht
Hauptstraße 1, 8813 St. Lambrecht
Tel. +43 (0) 3585/2305-10
stlambrecht@kloesterreich.at
www.stift-stlambrecht.at


Zisterzienserstift Rein
Rein 1, 8103 Gratwein-Straßengel
Tel. +43 (0) 3124/51621
rein@kloesterreich.at
www.stift-rein.at


Missionskloster Wernberg
Klosterweg 2, 9241 Wernberg
Tel. +43 (0) 4252/2216
wernberg@kloesterreich.at
www.klosterwernberg.at
Beitragsbild: Jana Staehr