Tosende Klammwelten

Wandern soll langweilig sein? Zu wenig Action? Das behauptet der Abenteurer nur, bis er einmal einen Fuß in eine der vielen atemberaubenden Klammklettersteige der Steiermark gesetzt hat.

Adrenalin auf Anschlag. Von Natur umrundet.

Rauschende Bäche und flirrender Blick, die Lunge atmet frische Berg und
Wasserluft. Klingt nach einem hollywoodreifen Szenario in den Weiten des Himalayas, kann aber auch hier in der grünen Steiermark wunderbar umgesetzt werden. Dabei reicht der Klammausflug vom gemütlichen Spaziergang zwischen Felsen und über Wasser bis hin zur adrenalingeladenen Klettertour an den Ausläufen der Alpen entlang.

Die Natur ist wundervoll. Faszinierend.

Unverständlich, in vielen Dingen für den Menschen nicht fassbar. Ihre ganze Faszination und Mystik zeigt Mutter
Natur beispielsweise in den Klammsteigen rund um die steirische Hauptstadt und sogar in ihr.

Denn haben Sieschon einmal etwas von der Rettenbachklamm gehört? Wer jedenfalls schon einmal da war – und ganz komod
von Mariatrost über die Platte und über den Hauenstein wieder ins Stadtgebiet gewandert ist, weiß:

Mutter Natur ist auch in der Stadt Graz heimisch.

Wilder, ungezähmter geht es da in der Bärenschützklamm zu. 1978 wurde die beeindruckende Klamm vorbei
an Wasserfällen und über Bäche und Flüsse zum Naturschutzdenkmal ernannt.

Wer immer schon einen auf steirischen Cliffhanger machen wollte, der ist hier richtig. Denn über frei schwebende Stegleitern geht es nach einer Stunde Wanderung von Mixnitz aus schließlich über bemoosten Stock und Stein, begleitet nur vom Getöse der Wasserfälle und Bäche.

Familie und Hund kommen in der Heiligengeistklamm voll auf ihre Kosten. Hier spaziert es sich, mit der Rückwegsvariante über die Buschenschank Postl/Dobay, 9,1 Kilometer von der Spitzmühle in Schloßberg bis an die österreichisch-slowenische Grenze nach Heiligengeist am Osterberg.

Auf dem Weg endtdeckt das wachsame Auge verschiedenste Schmetterlingsfalter, die in der Klamm heimisch sind, und wer ganz fl ink ist, vielleicht sogar den einen oder anderen Feuersalamander. Denn diese seltenen Tiere finden es in der Klamm auch ganz gemütlich.
Wer nach weiteren Superlativen sucht, der wird in der Raabklamm mit der längsten zusammenhängenden Klamm Österreichs fündig.

Nur wenige Kilometer von der Bezirkshauptstadt Weiz entfernt, geht es 17 Kilometer lang in Richtung Norden, bis in den Bereich des Arzbergs. Für alle, die ihre Kletterausrüstung auch im Winter richtig nutzen wollen, ist die Marienklamm das
Passende.

Von Tragöß-Oberort geht es knappe zwei Kilometer in den Haringgraben hinein, bis einen ein nicht
minder bezaubernder Wanderweg schließlich bis zu den vereisten und somit bekletterbaren Wasserfällen bringt.
Alleine der Anblick ist ein Naturschauspiel der Extraklasse, von dem bis dato noch keiner gelangweilt zurückgekommen
ist.

NINA WESSELY

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Foto: Steiermark Tourismus/Raffalt

2

Foto: Nationalpark Gesäuse/Hollinger

 

 

 

 

 

 

 

 

„Ich häng’ hier nur so rum”: Die Bergwelten des Nationalparks Gesäuse (re.) ebenso wie der Klettersteig am Dachstein (li.) haben schon so manchen Abenteurer in Staunen versetzt.

 

Beitragsbild: Steiermark Tourismus/www.bigshot.at