Vitaminbombe Wintergemüse – frisch und gsund trotz Frost

Wintergemüse | Foto: Pixabay/Michi-Nordlicht
Wintergemüse – wollen wir. Warum? Weil es pflegeleicht ist, gesund, ökologisch sinnvoll und frische Abwechslung auf den Teller bringt.

Hätten Sie’s gewusst? In Österreich wachsen im Winter 77 verschiedene Sorten Gemüse. Von knackigen Salaten über Kohlgewächse bis hin zu Zwiebeln, Kräutern oder Rüben. Und das Ganze energiefrei. Heißt: „Das Gemüse wächst im Freiland ohne jeglichen Schutz, abgedeckt mit Vlies oder Folie oder im unbeheizten Folientunnel“, erklärt Anna Ambrosch vom Jaklhof in Kainbach bei Graz, die auf ihrem Bio-Hof ganzjährig erntet. Worauf es ankommt? „Wichtig ist, dass die Kulturen vor dem Winter Gelegenheit haben einzuwurzeln. Sind die Sorten winterhart, dann schaffen sie alle Temperaturen, die wir im Winter haben.“ Ebenfalls wichtig: bei Frost Gemüse erst ernten, wenn es von selbst auftaut.

Auf Wintergemüse zu setzen, macht ökologisch absolut Sinn. Es wächst energiefrei, wird frisch und somit unverpackt geerntet. Der Körper dankt es. Nicht zuletzt auch deswegen, weil im Wintergemüse mehr sekundäre Inhaltsstoffe stecken. „Wintergemüse ist immunstärkend“, weiß Ambrosch. Und: „Der Großteil des Wintergemüses zählt zu den wärmenden Lebensmitteln.“ Die vielen Frischgemüsesorten werden noch durch das im Sommer angebaute Lagergemüse wie Sellerie oder Erdäpfel ergänzt. Wir können also auch in der kalten Jahreszeit getrost aus dem Vollen schöpfen. Als Appetithäppchen stellen wir heute fünf Sorten vor.

 

Kraut

Foto: shutterstock/Val_iva

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Ob als Sauerkraut, Krautsalat, in Rouladen oder Strudeln – Weißkraut hat’s drauf! Gerade in der kalten Jahreszeit profitieren Kraut-Fans von den antibakteriell wirkenden Senfölen. Die meisten Vitamine und nützliche Säurebakterien enthält Weißkraut roh. Auch Rotkraut hat im Herbst und Winter Hochsaison und stärkt Immunsystem und Blutgefäße mit antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffen. Mittlere bis späte Kohlsorten (hier am besten den Experten fragen) im Mai aussäen, um im Herbst ernten zu können.

 

Vogerlsalat

Foto: shutterstock

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Der Vogerlsalat ist nur ein Vertreter der großen Salatpalette, die im Winter im Freien wächst. Ebenfalls winterhart sind beispielsweise Asiasalate, Endivie, Radicchio oder Zuckerhut. Der Vogerlsalat ist übrigens eine der nährstoffreichsten Salatsorten, liefert unter anderem die Vitamine C, B6 und E, Beta-Carotin, Folsäure, Magnesium, Kupfer, Jod und Baldrian. Das unterstützt das Immunsystem, wirkt verdauungsfördernd und beruhigend. Für Ernteglück im Winter Salate im September, Oktober ansetzen.

 

Karotte

Foto: shutterstock

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Neben den im Frühsommer angesetzten Karotten, die den Winter über im Keller gelagert werden können, gibt es auch winterharte Sorten. Etwa die samenfeste Sorte Milan, die im September gesät und im Februar erntebereit ist. Die Kraftpakete versorgen uns im Winter mit Carotin, wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. In Karotten stecken etwa einige Vitamine der B-Gruppe, vor allem B6, B1 und B2. Ebenfalls in großen Mengen vorhanden: Vitamin C und E, gut für Immunsystem und zum Binden freier Radikale.

 

Jungzwiebel

Foto: shutterstock/Daria Ustiugova

Foto: shutterstock/Daria Ustiugova

Im Freien wachsen im Winter auch Jungzwiebel. Entweder im Garten, doch gerne auch im Balkonkisterl. Das Anpflanzen ist denkbar einfach: Im Oktober Steckzwiebel in die Erde pflanzen und im Februar ernten. Fertig. Gerade im Winter wichtig: Jungzwiebel wirkt antibiotisch und pusht das Immunsystem. Noch dazu stärkt er Sehkraft und
Zahnfleisch.

 

Rote Rüben
Wintergemüse | Foto: shutterstock

Rüben gibt es in vielen Farben: Rot, weiß, gelb oder gar gestreift. Und sie alle wachsen im Winter. Gesetzt wird von September bis Mitte Oktober. Rüben haben prinzipiell einen hohen Nährwert, durch den Wasseranteil von gut 90 Prozent aber wenig Kalorien. Das steckt in der Roten Rübe drin: Calcium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen, B-Vitamine, Vitamin C und Folsäure. Rote Rüben schützen auch unsere Zellen und Gefäße. Ein echtes Superfood.

 

Nuss ahoi!

Die kalte Jahreszeit ich auch Hochsaison für Nüsse. Und die haben’s in sich! Beispiel Walnuss: Eine Handvoll davon deckt den Bedarf an lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Und: Im Herbst geerntet und getrocknet halten sie sich in der Schale Monate.

Unsere Rezeptidee: Walnussmus
300 g Walnüsse mit Schale bei 150 Grad Ober-/Unterhitze ca. 5 Minuten rösten. Nüsse in den Mixer geben und auf kleinster Stufe zerkleinern, bis Nussmehl entstanden ist. Pausieren. Nochmals auf kleinster Stufe mixen und langsam auf Maximum erhöhen – 1,5 Minuten mixen. Das Öl beginnt auszutreten. Kurz pausieren und Vorgang wiederholen. Mus abfüllen. Hält wochenlang. Perfekt für Müsli oder als Brotaufstrich!

ELISABETH KRANABETTER

Beitragsbild: Pixabay/Michi-Nordlicht