Willkommen im Winter-Wunder-Land

Winter in der Steiermark: There’s no better place to be. Rodeln, was das Zeug hält, mit den Skiern vom Gipfel ins Tal, Wellnessen in der Therme, feinen Wein verkosten oder am Adventmarkt durchgustieren. Bitte mehr davon!

Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Land der Berge . . . Wir Steirer sind gesegnet. Wenn es nach Schnee riecht und die weiße Pracht vom Himmel rieselt, müssen wir nur Ski oder Snowboard einpacken und direkt vor der Haustür über den nächsten Hang ins Tal wedeln. Schneesuchende aus aller Welt zieht es ins grüne Herz Österreichs, in die Skigebiete vom Dachstein bis in den Süden der Steiermark.

Eine besondere Ansammlung an Pistenkilometern finden Ski-Fans in der Region­ Schladming-Dachstein. Das Herzstück: die 4-Berge-Skischaukel zwischen Haus im Ennstal, Schladming-Rohrmoos und Pichl-Reiteralm. Weiter geht’s über Loser und Tauplitz im Ausseerland in den Kartenverbund Schneebärenland mit Planner-alm, Kaiserau und Riesneralm. Letztere ist immer noch ein Geheimtipp: Bei bis zu sieben Kilometer langen Abfahrten geht jedem bekennenden Wintersportler das Herz auf.

Wer Ski oder Snowboard lieber angelehnt lässt, aber trotzdem mit Speed ins Tal zischen möchte, sollte auf Schlitten umsatteln. Besonderen Spaß macht’s auf der Hochwurzen: Die Rodelpiste ist ganze sieben Kilometer lang und nachts beleuchtet – eine der längsten Bahnen im gesamten Alpenraum. Oder schon einmal bergauf gerodelt? Im Familienskigebiet auf der Tonnerhütte zieht der Schlepplift die eigens umgebauten Schlitten auf den Berg. Bergab bringen dann eigens adaptierte Bremssysteme auch Raser sicher ins Tal.

In der Spur bleiben

Gleichzeitig 600 Muskeln auf einmal beanspruchen. Das geht nur beim Langlaufen. Die Augen auf die Natur gerichtet, den ­eigenen Rhythmus finden, glasklare Luft einatmen und wieder ausatmen. Langlaufen macht den Kopf frei. Stress gibt es dabei nicht. Und es ist einfach und schnell erlernbar. Etwa auf der Joglland-Loipe mit professionellem Langlauf-Trainer. Durchatmen und dahingleiten.

Apropos erlernbar: Das ist auch das Skitouren-Gehen. Beispielsweise im 4-Stunden-Crashkurs am Präbichl. Immer noch nichts für Sie dabei? Dann vielleicht Höhenwandern im Winter. Die erste Spur durch die tiefverschnei­te­ Landschaft ziehen und anschließend in ­einer urigen Hütte bei Tee oder Kaffee wieder aufwärmen.

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Wem die Kälte nicht bekommt, der hält sich besser an eine der neun steirischen Thermen. Im warmen Wasser der Parktherme Bad Radkersburg entspannen, die heilkräftigen Quellen arbeiten und den Schnee Schnee sein lassen. Und im neu errichteten Vita med-Gesundheitszentrum mit Bewegung, richtiger Ernährung und mentaler Fitness etwas für seinen Körper tun. Oder im Rogner Bad Blumau beim Entspannen die architektonische Meisterleistung von Friedensreich Hundertwasser auf sich wirken lassen. Begrünte Dächer, bunte Steinfassaden: So geht Wellnessen im Einklang mit der Natur und Seelenpflege.

Und das leibliche Wohl? Gut speisen kann man im Winter nicht nur im Tal, sondern auch auf der Höh’. Vor allem schmecken Germknödel, Kässpätzle, Kaiserschmarrn und Co. nach getanem Work-out in der Skihütte gleich noch einmal so gut. Am Berg wird aber auch schon einmal der Griller angeworfen – und zwar von keinem Geringeren als Starkoch Johann Lafer, der auf der Planai das Feuer schürt. Und auch Bauernmärkte müssen nicht zwingend auf der Ebene stattfinden. Funktioniert nämlich auch bestens auf 2.700 Metern am Dachstein.

Advent, Advent

Vorweihnachtszeit und Adventmärkte gehören zusammen wie Vanillekipferl und Staubzucker. Die kalten Finger an einem warmen Glühwein aufwärmen, danach eine heiße Waffel mit Zimt und Zucker oder ein Stanitzel mit Maroni verschmausen. Allein in Graz gibt es 14 Adventmärkte. Sehr empfehlenswert: die Grazer Adventrundgänge, jeweils freitags im Advent.

 

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Der wohl bekannteste steirische Weihnachtsmarkt ist der Mariazeller Advent rund um die Basilika, der tierischste am Leibnitzer Grottenhof. Streichelstall und Handwerksmarkt inklusive. Der Erlös des Loipersdorfer Adventmarktes geht an Licht ins Dunkel und in Leoben schaut sogar das Christkind vorbei. Passend dazu werden im MuseumsCenter Leoben weihnachtliche Papierkrippen ausgestellt.

Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Und noch ein Tipp: die Krampusläufe. Nirgendwo sonst gruselt man sich in der Vorweihnachtszeit schöner. Besonders sehenswert ist das Öblarner Krampusspiel, eines der letzten steirischen Volksschauspiele. Jäger, Luzifer und Gefolge, Schmied und „Habergoas“ tummeln sich auf dem Marktplatz. Hingehen und die schaurig-schöne Stimmung genießen!

Und wenn es keinen Schnee geben sollte?­
Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Wein schmeckt beispielsweise auch im Winter ganz vorzüglich. Zu genießen etwa bei den Fassprobenverkostungen der Winzer in Leibnitz und St. Veit. Schneefreie Perioden freuen auch die Golfer: Fünf steirische Golfplätze haben nämlich das ganze Jahr über geöffnet, immer vorausgesetzt, es liegt kein Schnee.

Ebenfalls im Schneefrei-Portfolio: Stadführungen. Und warum auch nicht? Besonders fein ist die Polaroid-Foto-Tour durch Graz – die Souvenirs werden dabei praktischerweise gleich selbst produziert. Auch zum Winterwandern im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen braucht’s keinen Schnee. Passend zur Wanderung gibt’s Ge(h)schichten. Passt doch. Wir Steirer sind halt gesegnet. Mit oder ohne Schnee.

 

Termine

Mariazeller Advent
23. 11.–23. 12., Do.–So.
Hauptplatz Mariazell
Öblarner Krampusspiel
2. 12., 19 Uhr, Hauptplatz Öblarn
Grazer Krampus- und Perchtenlauf
3. 12., 16–18 Uhr
FamilienSkiFest
17. 12., in 38 teilnehmenden
Ski- und Langlaufgebieten
Christmettenwanderung
zu Ehren Peter Roseggers
24. 12., 19.45 Uhr,
St. Kathrein am Hauenstein
Wintergrillen mit Johann Lafer
25. 3., 11.30 Uhr, Schafalm, Planai

 

ELISABETH KRANABETTER

Beitragsbild: Steiermark Tourismus / ikarus.cc