Zwischen Antike und Moderne

Athen: Zwischen Antike und Moderne. Foto: Shutterstock/Milan Gonda
Akropolis, Parthenon und Co. gehören zu Athen wie die Butter aufs Brot. Aber: Griechenlands pulsierende Metropole hat noch viel mehr auf Lager. Ein Streifzug durch die Stadt der Götter.
Athen: Zwischen Antike und Moderne. Foto: Poike2017/Dreamstime.com

Grün und chillig: Nebst dem Trubel der Großstadt finden sich in Athens Zentrum zig romantische,
ruhige Eckchen zum entspannen. Foto: Poike2017/Dreamstime.com

Griechenland strotzt nur so vor Inseln, Stränden und Meer, dass man schnell dazu neigt, es in die Schublade der sommerlichen Badeurlaubsdestinationen zu stecken. Und dabei komplett versäumt, die Hauptstadt der Hellenischen Republik auf die Travel-Bucket-List zu setzen. Was schade wäre – denn Athen ist Griechenland, wie man es einmal gesehen haben sollte, abseits von klassischem Inseltourismus.

Mit knapp vier Millionen Einwohnern beherbergt die Hellas-Metropole fast 40 Prozent der griechischen Bevölkerung. Athen gilt als eine der geschichtsträchtigsten Städte Europas – als Dreh- und Angelpunkt der  griechischen Welt, kulturelles Zentrum der Antike, Wiege der Olympischen Spiele sowie der Demokratie. Nicht zu übersehen und wohl jedem ein Begriff ist Athens bzw. ganz Griechenlands Wahrzeichen – die Akropolis, zu Deutsch „Oberstadt“. Die antike Stadtfestung inklusive der Agora (einstiger Marktplatz), des einst Göttin Athene gewidmeten Parthenons und des Niketempels zählt zweifellos zu den Must-sees eines Trips nach Athen. Ebenso die Geburtsstätte des griechischen Theaters, das am Südhang der Akropolis befindliche Dionysostheater sowie das Akropolismuseum.

Auch einen Abstecher wert: der Lykabettus-Hügel, mit rund 280 Metern der höchste Punkt der Stadt und auch der mit der besten Aussicht. Erreichen kann man ihn zu Fuß oder aber – wesentlich bequemer – per Seilbahn. Wer im Sommer nach Athen reist, bekommt mit Glück auch das Phänomen des „Attischen Lichts“ zu sehen, einer spektakulär golden schimmernden Lichtkrone über der Stadt und den Tempelanlagen. Hitzeempfindlich sollte man bei einem solchen  Sommertrip allerdings nicht sein, denn in Athen ist es heiß und trocken wie kaum sonst wo. Sprich, 45 Grad Tages- und 30 Grad Nachttemperatur sind keine Seltenheit.

Von Viertel zu Viertel

Ein weiterer Grund, nach Athen zu kommen: Neben seinen antiken Schätzen birgt die Stadt auch durchaus Hipster-Potenzial. Je nach Distrikt reihen sich trendige Start-ups an szenige Bars nebst fantasievoller Street-Art. Das Psirri-Viertel lohnt sich vor allem für all jene, die sich gut und günstig durch die lokale Küche kosten wollen, ebenso für Nachtschwärmer. Ein Streifzug durch die griechische Weinwelt wartet im Cinque Wine & Deli Bar.

Athen: Zwischen Antike und Moderne.Foto: Pixabay/vmangalmurti

Unbedingt probieren: klebrig-süße Loukoumades. Foto: Pixabay/vmangalmurti

Zusätzlich laden in Psirri preiswerte kleine Shops mit Handwerk und Schmuck zum Stöbern ein. In der Athener Markthalle, dem Varvakeios Agora, wird alles feilgeboten, was das Herz begehrt – von Fleisch über Fisch, Nüsse, Trockenfrüchte, Obst und Gemüse bis hin zu Gewürzen, Käse und regionalen Delikatessen. Unbedingt probieren: Loukoumades, frittierte, mit Honig getränkte Bällchen aus Hefeteig.

Athen: Zwischen Antike und Moderne. Foto: John Georgiou/Dreamstime.com

Im Plakaviertel warten Souvenir- und Handwerksshops mit lokalen Produkten wie Lederwaren, Kosmetik aus Olivenöl und Kunst. Foto: John Georgiou/Dreamstime.com

Das Herzstück Athens bildet die Altstadt, die Plaka. Ausgehend von der historischen Agora erstecken sich hier in einem Mix aus antiker und moderner Architektur zig kleine Souvenir- und traditionelle Handwerksshops, Tavernen und Bars, aber auch einige Museen, etwa das Frissiras Museum für zeitgenössische Kunst sowie die altehrwürdige Universität Athens.

Athen: Zwischen Antike und Moderne. Foto: Pexels/Alex Azabache

Die Vulkaninsel Santorin gilt als unangefochtene Perle der Kykladen. Von Athen aus erreicht man die in nur wenigen Stunden per Fähre. Foto: Pexels/Alex Azabache

Das anschließende Anafiotika-Viertel, eine einstige Handwerkersiedlung am Fuße des Akropolis-Hügels, mutet dagegen an wie eine Reise in die Vergangenheit – ein wenig wie ein eigenes, abgeschlossenes Dorf inmitten der City. Keine Spur mehr von geschäftigem Trubel, stattdessen schmale Gässchen ohne Autos,  gesäumt von putzigen, mit Blumen geschmückten, scheinbar in sich gestapelten Häuschen – Kykladen-Style wie aus dem Bilderbuch. Tipp: relaxt flanieren, die Ruhe genießen und danach ein Besuch im Museum für Byzantinische Kunst.

Mehr Rummel wartet dann wieder im Flohmarktviertel Monastiraki. Neben  Shopping-Freaks kommen hier auch Kunstkenner nicht zu kurz (Tipp: die Galerie TAF). Wer hingegen Lust auf Luxus hat, muss nach Koloniaki. Angrenzend ans Anarchisten-Viertel Exarchia trifft sich im teuersten, exklusivsten Stadtteil Athens alles, was reich und schön ist. Luxuriöse Boutiquen reihen sich hier an Designershops, Juweliere und Nobelrestaurants. Da darf die Kreditkarte schon mal glühen.

Und wenn man vom Städtetrubel genug hat? Dann empfiehlt sich eine Tagestour nach Santorin, direkt mit der Fähre ausgehend vom Athener Hafen Piräus. Rund fünf Stunden Fahrt muss man einrechnen, aber die sind es wert  – immerhin gilt Santorin als mit Abstand schönster Archipel der Kykladen.

ANJA FUCHS