Marmor, Stein und Eisenberg

Rhône, Rhein und Priorat haben auch Eisen im Boden. Nur keinen Grünschiefer wie hier im Südburgenland. Und auch selten Blaufränkisch-Reben. Das macht die Weine dieser Region zu grenzgenialen (W)Einzelstücken.

Ein bisschen erinnert es an das gallische Dorf von Asterix und Obelix. Das Südburgenland. Ein Fleckchen Erde, das lange neben aufstrebenden Weinbauregionen wie dem Mittelburgenland, auch als Blaufränkischland bekannt, sein eigenes Süppchen kochte. Beziehungsweise den eigenen Zaubertrank.
Hier an der Grenze zu Ungarn rund um die Orte Rechnitz im Norden und Jennersdorf im Süden wächst Blaufränkisch. Ist in seiner Stilistik aber einzigartig. Nicht mit Weinen aus anderen Regionen zu vergleichen.
Mit insgesamt nur 180 Hektar Blaufränkisch-Rebfläche (das entspricht etwa einem Drittel der Gesamtrebfläche des Südburgenlandes) waren es auch lange die Südburgenländer selbst, die ihren eigenen Zaubertrank genossen. Anders als die Gallier aber ist man im Südburgenland gerne bereit zu teilen. Und so kam es, dass die Welle des Triumphes südburgenländischen Weins bald vom Süden aus bis nach Wien und dort als Rarität bis hin in Top-Häuser internationaler Spitzengastronomie gelangte.

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Der Eisenberg erhebt sich mit 415 Meter Höhe über die sanfthügelige Landschaft des Südburgenlands. Der Boden ist von Eisen und Schiefer geprägt – das zeigt sich auch in den Weinen. (Foto: Steve Haider)

Einzigartiger Stil

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Obmann des Eisenberg DAC Mathias Jalits bei der Ernte seiner Blaufränkisch- Trauben für markant würzige und mineralische Weine aus dem Südburgenland. (Foto: Steve Haider)

Das verwundert auch nicht weiter, hat man die Tropfen aus der verschlafenen Idylle erst einmal verkostet. Diese sind nämlich mehr als ausgeschlafen. Würzig, mineralisch, Ein bisschen erinnert es an das gallische Dorf von Asterix und Obelix. Das Südburgenland. Ein Fleckchen Erde, das lange neben aufstrebenden Weinbauregionen wie dem Mittelburgenland, auch als Blaufränkischland bekannt, sein eigenes Süppchen kochte. Beziehungsweise den eigenen Zaubertrank.
Hier an der Grenze zu Ungarn rund um die Orte Rechnitz im Norden und Jennersdorf im Süden wächst Blaufränkisch. Ist in seiner Stilistik aber einzigartig. Nicht mit Weinen aus anderen Regionen zu vergleichen.
Mit insgesamt nur 180 Hektar Blaufränkisch-Rebfläche (das entspricht etwa einem Drittel der Gesamtrebfläche des Südburgenlandes) waren es auch lange die Südburgenländer selbst, die ihren eigenen Zaubertrank genossen. Anders als die Gallier aber ist man im Südburgenland gerne bereit zu teilen. Und so kam es, dass die Welle des Triumphes südburgenländischen Weins bald vom Süden aus bis nach Wien und dort als Rarität bis hin in Top-Häuser internationaler Spitzengastronomie gelangte.

Nur nicht, nicht Uhudlern

Aber im Südburgenland trinkt man nicht nur Blaufränkisch alleine. Auch der Welschriesling kann sich sehen lassen. Und das in einer gänzlich anderen Stilistik, als man es in steirischen Landen gewohnt ist. Etwas reifere Frucht, gelber statt grüner Apfel mit leichter Heunote und feinem würzigen Abgang. Ohne dabei natürlich auf die Spezialität des südlichen Südens rund um Güssing, den Uhudler, zu vergessen. Ein Direktträger, der also anders als die als Qualitätswein ausgebauten Rebsorten wie Blaufränkisch, Zweigelt und Co. auf seinen eigenen Wurzeln steht. Damit zwar auch mit einer gänzlich anderen Aromatik aufzeigt, ohne die so ein Aperitivo auf der Kellerstöckl-Terrasse aber einfach nicht komplett wäre. Himbeer- und Walderdbeeren, fruchtig unbeschwert. Genießen und fertig.

Knusper, knusper, Häuschen

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Kellerstöckl, traditionelle Winzerhäuser, in denen man früher die Weine gekeltert hat, prägen damals wie heute die malerische Landschaft im Südburgenland. (Foto: Steve Haider)

Langsam, aber sicher mausern sich auch die alten Winzerhäuser der Region, die Kellerstöckl, zu beliebten Hideaways der gestressten Großstädter, die einfach nur den Blick in die ungarische Tiefebene genießen, abschalten und neu starten wollen. Für das leibliche Wohl sorgen urige Buschenschänken, aber auch Adressen, wie das Gasthaus Csentsits in Kohfidisch, das Bodenständigkeit mit einem Hauch Extravaganz verspricht. Nach Lehrjahren in der Top-Gastronomie ist Jürgen Csentsits vor einigen Jahren heimgekehrt und unterhält hier nun einen kulinarischen Geheimtipp, in dem er Fenchel, Kichererbse und Zander in Generalunion sowie Ochse mit Eierschwammerl und Thymian serviert. Allesamt kulinarische Feinheiten, die mit den konzentrierten Weinen aus der Region eine Symbiose eingehen, die gedanklich und geschmacklich nachhaltig Eindruck schinden.

Und eine Erinnerung schaffen, die immer wieder, wenn gerade wieder eine Deadline gefährlich nahe rückt oder die Mailbox übergeht, leise anklopft und flüstert: „Komm doch ins Südburgenland. Hier gibt es einen Zaubertrank, der Stress vergessen lässt, im Paket mit feinwürziger Aromatik, entspannter Winzergemeinschaft und idyllischen Kellerstöckln, die schon so viel gesehen haben, dass sie auch so ein Stresso wie du nicht aus der Ruhe bringt.“ Sondern ihn ganz im Gegenteil auf den wichtigen Boden der Tatsachen herunterholt: eisenhältig und schieferlastig. Voller Salzigkeit, Mineralik und Struktur. Ohne Deadline oder Ablaufdatum.

NINA WESSELY

Südburgenland- Close-up

Ausflüge in die Weingärten, mit dem Fahrrad vorbei an Kellerstöckln und Co., oder in einer der Thermen der Region die Seele baumeln lassen. ­
Alles rund um Unterkünfte und ­Genießer- sowie Wanderrouten im Südburgenland gibt es hier.

Die Winzer der kleinsten Rotweinappellation Österreichs mit 180 Hektar­ Blaufränkisch-Rebfläche rund um den Eisenberg präsentieren sich und erklären die Feinwürzigkeit, Finesse und Struktur ihrer Weine hier.

Mit der Weinidylle Südburgenland haben sich alle Winzer der Region­ vom Eisenberg DAC bis hin nach Güssing und Oberwart zusammen-geschlossen, um die Schönheit und Einzigartigkeit ihrer Region und Weine vorzustellen. Und um zu einem gemeinsamen Anprosten in den idyllischen Weinstöckl-Häuschen einzuladen. Weitere Infos dazu gibt es hier.

Verein Eisenberg DAC

Höhenweg 28, 7474 Eisenberg,
Tel. +43 3324 6318
E-Mail: info(at)eisenberg-dac.at
www.eisenberg-dac.at

Beitragsbild: (c) Steve Haider