Ran an die Riemen! Rudern: Ausprobieren lohnt sich.

Rudern | Foto: iStock_simonkr

 
 

Rudern ist das perfekte Training für den ganzen Körper und dabei überaus sanft zu den Gelenken. Und Spaß macht’s auch noch.

 
 
Heute Ausdauersportart, früher schlicht Fortbewegungsmittel: Gerudert wird seit der Antike – mit dem Unterschied, dass das Rudern neben dem Laufen und Schwimmen zu den damals gängigen Fortbewegungsmethoden zählte. Irgendwann wurde es dann zum Sport erhoben. Das wohl bekannteste Ruderduell spielt sich einmal im Jahr zwischen den Studenten von Oxford und Cambridge auf der Themse ab. Für Profi-Ruderer lautet das erklärte Ziel Olympische Spiele. Und für Anfänger? Da geht’s mehr um Kräftigung, Ausdauer, das Genießen der Stille auf dem Wasser, Bewegung an der frischen Luft und das Naturerlebnis beim Rudern.
 
 

Was bringt’s?
Rudern | Foto: Ruder Club Graz

Schon zur Tradition geworden: Mit dem Anrudern auf der Mur eröffnet der Ruder Club Graz die Saison. Foto: Ruder Club Graz

Rudern ist ein effektives Ganzkörpertraining. „Der Körper wird gleichmäßig belastet , Rudern zählt gemeinsam mit dem Schwimmen und Langlaufen zu den gesündesten Sportarten überhaupt“, sagt Horst Cerjak, Präsident des Ruder Clubs Graz. Egal, ob beim Skullen – jede Hand hält ein Ruder – oder beim Riemenrudern – beide Hände auf einem Ruder –, gefordert werden stets die Hauptmuskelpartien. Und: Die Sportart gilt als äußerst gelenkschonend und deswegen generationenübergreifend. „Rudern kann man ab 14 Jahren, vorher sind die Ruder zu schwer und zu lang“, erklärt Cerjak. „Mein ältester Ruderkamerad ist 92, es ist ein Sport fürs Leben.“

Was macht an dem Sport einen solchen Spaß? „Dass es eine gleichmäßige, rhythmische Bewegung in der Natur in aller Ruhe ist. Ein Dahingleiten am Wasser, das in einen tranceähnlichen Zustand versetzt“, schwärmt Cerjak. Wie kommt man rein? Alle, die sich jetzt fürs Rudern zu erwärmen beginnen, können beim regelmäßig stattfindenden Schnupperrudern im Ruder Club Graz in die Welt dieses Wassersports eintauchen. Wem’s gefällt, dem sei gleich ein zweitägiger Anfängerkurs ans Herz gelegt, bei dem professionelle Instruktoren die wichtigsten Techniken und Basics vermitteln. „Dann kann man Mitglied bei uns werden und in der Mannschaft rudern“, erklärt Cerjak. Voraussetzung gibt es eigentlich nur eine einzige – schwimmen zu können. Und natürlich: Rudern ist ein Mannschaftssport. Wer lieber alleine trainiert, dem bleibt immer noch das Ruderergometer im Fitnessstudio, auf dem unter immer gleichen Bedingungen allein trainiert werden kann. „Die Ergometer in unserem Klub sind mehr für das Konditionstraining gedacht“, sagt Cerjak.
 
 

Was kostet’s?

Ruderboote an sich sind ziemlich teuer und können von ein paar Tausend bis über zehntausend Euro kosten. Besser ist die Mitgliedschaft in einem Ruderklub, der die Boote und auch Mitruderer stellt. Im Ruder Club Graz etwa kostet die Mitgliedschaft pro Jahr 330 Euro, daneben gibt es ermäßigte Tarife für Studenten und Minderjährige.

Rudern kann man übrigens das ganze Jahr über, im Winter muss das Wasser eisfrei sein. Allerdings: Bei Wassertemperaturen um die fünf Grad sollte man lieber nicht baden gehen, das kann ganz schnell lebensgefährlich werden. „Die Rudersaison beginnt bei uns im Frühjahr mit dem Anrudern und endet im Oktober mit dem Abrudern“, sagt Cerjak. Ruderspots gibt es in Österreich genug. Etwa die Alte Donau und die Donau, die Seen im Salzkammergut und Kärnten, den Neusiedler See oder den Bodensee. „Halbwegs ruhig müssen die Gewässer sein und die entsprechende iefe haben“, weiß Cerjak. Also: Ran an die Riemen!
 
 

Wir gehen SUPen
Rudern | Foto: iStock_simonkr

Foto: iStock_simonkr

Wer klein anfangen möchte, braucht nicht gleich ins Ruderboot zu steigen. Auch beim SUPen lässt es sich mit einem Ruder leicht über die Wasseroberfläche dahingleiten. Stand-Up-Paddeln – kurz SUP – ist das Paddeln im Stehen. Entstanden ist der Sport wohl an windarmen Tagen, an denen die Surfer verzweifelten. Kein Wind, keine Welle. Also kurzerhand rauf auf ein größeres Surfboard und ein Paddel in die Hand genommen.

Mittlerweile wird auch an etwas windigeren Tagen geSUPt, mit dem breiten Surfboard lassen sich die Wellen nämlich wunderbar abreiten und man braucht nicht so viel Kraft zum Erwischen einer Welle – wo man beim Surfen ordentlich mit den Händen paddeln muss, reichen beim SUPen ein paar kräftige Ruderschläge.

Weil das Board immer leicht wackelt, ist man stets gefordert, das Gleichgewicht zu halten. So fordert das SUPen den ganzen Körperund ist auch für weniger Sportliche bestens geeignet, da es den Kreislauf kaum belastet.
 
 

Beitragsbild: iStock_simonkr
ELISABETH KRANABETTER